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Game Writer: Leidenschaft als Beruf

Lange schrieb Simone Kilian nur privat – bis die 25-Jährige die Spielebranche entdeckte. Dort sind Game Writer wie sie gefragt.

Ein junger Mann mit einem Spielecontroller.

Dass sie ihren Traumjob in der Spielebranche finden würde, hätte Simone Kilian nicht gedacht. Sie schrieb zwar gerne, doch das sah sie lange eher als Hobby. Dann aber wurde sie auf eine Stelle beim Hersteller Gameforge in Karlsruhe aufmerksam und arbeitet dort nun als Game Writer.

Ein Portät-Foto von Simone Kilian Ein Portät-Foto von Simone Kilian

Simone Kilian

Vor zehn Jahren nahm Simone Kilian ein Biologiestudium am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) auf. „Ich habe schon damals überlegt, das Schreiben zum Beruf zu machen“, erinnert sich die 25-Jährige. Neben dem Studium schrieb sie in ihrer Freizeit weiter, besonders Fantasy-Geschichten.

Schließlich erzählte ihr ein Freund, dass er bei Gameforge, einem international tätigen Unternehmen mit mehr als 20 Online-Spielen, eine Ausschreibung für eine Writer-Stelle gesehen hatte. Simone Kilian bewarb sich und bekam eine Zusage, sodass sie ihr Studium ohne Abschluss beendete.

Verschiedene Textformen: gutes Gesamtpaket

Simone Kilian muss dabei darauf achten, dass der Text stilistisch zum Spiel und der Zielgruppe passt. Das bedeutet: Die Dialoge müssen zu den anderen Dialogen passen, und auch die Erklärtexte müssen ähnlich klingen wie die bestehenden. „Es muss ein gutes Gesamtpaket ergeben.“

Dafür schaut sie sich das entsprechende Spiel genauer an, spielt es ein bisschen und liest bei Bedarf Hintergrundwissen nach, beispielsweise um zu verstehen, um welche Welt es in diesem Fall geht. So bekommt die 25-Jährige ein Gespür dafür, wie sie schreiben sollte. Für ihre Ideen hat Simone Kilian allerdings nicht unendlich Platz. „Ich muss die vorgegebene Zeichenzahl einhalten, damit der Text nicht zu lang wird.“

Anschließend spricht sie sich mit den Game Designern ab, ob ihre Vorschläge gut sind oder sie noch etwas nachbessern soll. Darüber hinaus ist Simone Kilian auch für Texte zuständig, die in den sozialen Netzwerken gepostet werden. Meist sind das Ankündigungen zu den Neuerungen bei den Spielen. Codes schreiben muss sie für all dies aber nicht – das übernehmen die Programmierer/innen.

Englischkenntnisse wichtig

Ihre Texte verfasst Simone Kilian zwar auf Deutsch, innerhalb des Unternehmens ist aber Englisch die Hauptsprache. Immerhin arbeiten bei Gameforge Menschen aus rund 30 Nationen zusammen – internationale Teams sind für die Spielebranche typisch. Gute Englischkenntnisse sind auch für andere Arbeitsbereiche wichtig. „Ich lese viel über andere Spiele und spiele Games auf Englisch, um mich über neue Entwicklungen zu informieren.“

Überhaupt sollte man sich auch als Writer für Spiele interessieren, findet die 25-Jährige. Sie selbst spielt schon seit Jahren und merkt nun, wie ihr diese Erfahrung hilft. „Allein das Grundwissen, wie ein Spiel funktioniert und dass es immer neue Quests gibt, erleichtert meine Arbeit.“ Besonders wichtig sei allerdings, dass man Spaß am Schreiben habe. „Immerhin ist das die Hauptaufgabe“, sagt Simone Kilian.