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Testverfahren: Teste deine Talente

Du weißt noch nicht, wie es nach dem Abitur weitergehen soll? Welcher Beruf der richtige für dich ist? Die gute Nachricht: Es gibt verschiedene Testverfahren, mit denen sich die vielen Fragezeichen über deinem Kopf in Luft auflösen können.

Zwei junge Frauen sitzen an Computern und arbeiten.

Die wichtigste Voraussetzung, um im Berufsleben langfristig happy zu sein? Na klar, dass der Beruf zu den eigenen Interessen und Stärken passt. Aber die befinden sich im Wandel beziehungsweise in der Entwicklung. Der Wunsch als Kind, Feuerwehrmann oder Ärztin zu werden, kann sich im Teenageralter in Luft aufgelöst haben. Und das Verständnis für komplexe Zusammenhänge hat den sportlichen Skills inzwischen den Rang abgelaufen.

„Die Berufsorientierung ist ein Prozess, der immer wieder neugierig unter die Lupe genommen werden sollte“, bestätigt Katrin Mey, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Berlin-Mitte. „Etwa damit man in der Schule die richtige Entscheidung bei der Wahl von Kursprofilen oder Wahlpflichtfächern trifft. Oder auch, weil Berufsbilder sich im Laufe der Zeit ändern können sowie neue Berufe oder Studiengänge entstehen.“

  • Die Berufsorientierung ist ein Prozess, der immer wieder neugierig unter die Lupe genommen werden sollte.

    Katrin Mey, Berufsberaterin

Aber welcher Beruf passt wirklich zu mir?

Bei der Beantwortung dieser Frage können dich unterschiedliche Testverfahren unterstützen: von allgemeinen Tests zur generellen Berufsorientierung bis hin zu fachspezifischen Verfahren für einen bestimmten Studiengang. Wenn du im Internet nach Tests zur Berufswahl recherchierst, wird dir schnell auffallen, dass dort eine große Fülle angeboten wird. Manche sind kostenlos, andere kostenpflichtig. Da nicht alle seriös sind, achte auf Seriosität.

Wenn du auf Nummer sichergehen willst, sind die Tests öffentlicher Träger wie der Bundesagentur für Arbeit (zum Beispiel Check-U), von Hochschulkompass (zum Beispiel Studium-Interessentest (SIT)) oder direkt von deiner Wunschhochschule eine gute Anlaufstelle.

Praktisch: Die meisten Tests kannst du ganz bequem vom Sofa aus machen. Dazu gehört auch Check-U. Das kostenlose Online-Erkundungstool der BA ist der perfekte Einstieg in die Berufsorientierung und umfasst vier Tests, in denen es um deine Fähigkeiten, sozialen Kompetenzen, beruflichen Vorlieben und Interessen geht. Basierend auf den Antworten zeigt das Tool dir deine Top 6 Ausbildungsberufe und Studienfelder und informiert über diese. „Viele junge Menschen lernen über dieses Tool Berufe kennen, von denen sie vorher noch gar nichts wussten“, weiß Katrin Mey.

Studium: Erwartung versus Realität

Falls du bereits weißt, was du studieren willst, dann stehen vielleicht Fragen wie „Schaffe ich das?“ oder „Wird mein Interesse gefesselt?“ im Raum. Hier hilft dir der „Studiencheck“. Dahinter verbirgt sich ein Online-Angebot der BA mit studiengangspezifischen Wissenstests. „Mit diesem Test kann gecheckt werden, ob man wirklich Spaß an den Inhalten des Studiums hat und die Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums an einer bestimmten Hochschule erfüllt.“

Ebenso etwas über die Anforderungen bestimmter Studiengänge, und zwar in den Bereichen Informatik/Mathematik, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, philologische Studiengänge, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften und Rechtswissenschaften, erfährst du beim schriftlich durchgeführten Studienfeldbezogenen Beratungstest (SFBT) – durchgeführt vom Berufspsychologischen Service. Er richtet sich speziell an Schülerinnen und Schüler sowie Abiturientinnen und Abiturienten und beinhaltet anspruchsvolle Aufgaben zu typischen Problemstellungen aus den jeweiligen Fachgebieten. Bei Vor-Ort-Tests beim Berufspsychologischen Service gibt es ein kurzes Auswertungsgespräch zur Erläuterung der Testergebnisse. Um das Ergebnis für die Berufswahl gut einsetzen zu können, ist ein weiteres Gespräch mit der Berufsberatung sinnvoll.

Beratungswürdiger Baustein

„Es macht sehr viel Spaß, einen Test zu machen und die Ergebnisse sind immer wieder überraschend. Egal, welchen Test man macht, ist es gut, die Ergebnisse im Anschluss gemeinsam zu erörtern und zu reflektieren. Sei es mit Lehrkräften, Eltern oder Berufsberatern, um die nächsten Schritte zu besprechen oder um neue Ideen zu generieren“, empfiehlt Katrin Mey.

Sei man zum Beispiel unzufrieden mit dem Testergebnis, heiße das nicht, dass man den auserwählten Weg nicht einschlagen solle oder für den Beruf gänzlich ungeeignet sei. Letztlich sind Testverfahren auch nur ein Baustein von vielen bei der Berufsorientierung. Als weitere praktische Entscheidungshilfen im Berufe-Dschungel dienen unter anderem Betriebspraktika, Exkursionen an Hochschulen, Tage der offenen Tür und Berufsmessen.