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Urlaub ohne Urlaub?

Portrait von Meike

Autor:
Meike

Rubrik:
studium

11.10.2023

Mitten in der ersten Uniwoche vom neuen Semester blicke ich ein letztes Mal auf meine Semesterferien zurück und stelle fest, ich war nicht einmal im Urlaub … Oder doch?

Letztes Jahr nach meinem Abitur bin ich mit einer Freundin fünf Wochen lang mit dem Zug durch Südeuropa gereist. Ein Urlaub voller Abenteuer, Neugier und vielen Erlebnissen. So konnte ich viele schöne Städte und auch kleinere Dörfer erkunden und mir in einem Surfcamp den langersehnten Wunsch des Surfen-Lernens erfüllen. Fast 35 Tage lang nur Sonnenschein, 30 Grad und ich kam so richtig schön gebräunt aus dem Urlaub zurück. Direkt darauf folgte ein Zeltlager mit rund 50 Kindern und Jugendlichen. Anstrengend, aber selbst dies habe ich genießen können. Einige Wochen später verbrachte ich auch noch eine Woche auf Kreta und genoss so die letzten Sonnenstrahlen des Sommers.

Nun vergleiche ich diese Erlebnisse mit diesem Sommer und nun ja, Urlaub kam da eher weniger vor, zumindest auf den ersten Blick. Auch dieses Jahr starteten meine Ferien mit dem Zeltlager und auch wenn es mir (wie jedes Jahr) viel Spaß bereitet, war es diesmal doch mehr Arbeit als erwartet. Neben Magen-Darm und dem ein oder anderen Tag mit schlechterem Wetter blieb nur wenig Schlaf übrig. Und schließlich ist auch das Zeltlager ehrenamtliche ARBEIT… Da ich die Zeit und keine weiteren Pläne für den August hatte, arbeitete ich im Anschluss vier Wochen am Stück. Wieder kein Urlaub. Einzig meine letzte Semesterferienwoche konnte ich mit meiner Familie in unserem kleinen Ferienhaus an der Nordsee verbringen – auch wenn dort das Wetter nicht immer mitspielte und noch einige Umbauarbeiten anstanden.

Da meine Zeit nach dem Abitur nur so mit Erlebnissen und Reisen gefüllt war und ich dieses Jahr keine neuen Orte besuchte, habe ich vermutlich stärker das Gefühl, keinen Urlaub im Sommer gehabt zu haben. Auch wenn ich keinen „klassischen“ (Sommer-)Urlaub hatte, habe ich trotzdem viele schöne Momente in den Ferien erlebt und konnte von der Uni abschalten. Bis heute hätte ich mir etwas schöneres Wetter im Juli und August gewünscht. Doch ich habe gemerkt, dass auch die simplen Tagen mit Freund:innen und Familie in der Heimat oder in Köln Erholung und „Urlaub“ für mich sein können. Selbst wenn ich gerne viele neue Orte entdecken möchte, reicht manchmal einfach nicht die Zeit oder auch Motivation dazu aus. Aber das finde ich gar nicht schlimm – auch wenn ich das lange so gesehen habe. Einfach Zeit mit Leuten zu verbringen, die ich gerne habe, und auch kleine Unternehmungen in der Umgebung reichen eigentlich auch aus, um ein Gefühl von Urlaub zu bekommen. Und alle weiteren Pläne für Urlaube kann ich mir immer noch in den nächsten Ferien und Jahren erfüllen. Nun ja, jetzt heißt es erst einmal wieder Studieren und Lernen. Da bin ich gespannt, wann sich die Zeit für einen nächsten „Urlaub“ ergibt…