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Bachelor live: Winter

Ein Porträt-Foto von Lina

Autor:
Lina

Rubrik:
studium

28.12.2022

Ich sitze mit Winterjacke und Handschuhen eingewickelt in meinen Schal im Hörsaal. Unter meiner Hose trage ich noch eine weitere und mehrere Pullis trage ich eh schon seit Wochen und selbstverständlich nicht nur ein paar Kuschelsocken, sondern gleich drei.

Es ist kalt, ja, sogar seeeeehr kalt. Nicht nur, dass die Sonne um 8 Uhr am Morgen noch nicht einmal aufgegangen ist – selbst nach Sonnenaufgang wird es nicht viel wärmer werden. Und trotz den wirklich fürchterlichen -11 Grad draußen besteht mein Statistik Professor selbstverständlich auf die Lüftungspausen und zwar alle 15 Minuten! Und da unser Hörsaal rundum verglast ist, könnten wir eigentlich auch gleich draußen etwas über Varianzhomogenität und t-, z- oder f-Tests lernen. Auf warme und somit wärmende Heizungsluft kann man auch nicht hoffen, nicht bei diesen Energiepreisen! Außerdem ist es auch besser für den Klimawandel, nicht zu heizen. Das sehe ich alles ein – nur verstärkt diese Kältewelle einfach nur sehr meinen Wunsch nach dem Frühling. Ich würde sogar den Heuschnupfen in Kauf nehmen! Endlich mal wieder Sonne, ein blauer Himmel, von mir aus auch mit Wolken! Alles besser als dieses milchige Weiß, das seit Wochen den Himmel bedeckt und mich vergessen lässt, dass unsere Welt nicht immer so grau ist. 

Zu der klirrenden Kälte gesellt sich auch noch ein anderer Feind meiner: Glatteis. Ich bin schon auf Schlittschuhen beim Eislaufen mehr als nur unsicher. Doch wenn Gehwege, Treppen und selbst das Geländer oder Zäune, an denen ich mich gerne versuche festzuhalten, komplett vereist sind, dann habe ich als ohnehin schon eher tollpatschige Person keine Chance mehr. Schlitternd und in Entenschritt beschreite ich nur jenen Weg, der absolut notwendig ist: Das heißt zur Straßenbahn oder zum Supermarkt. Besonders nervig ist für mich, dass zwar alle erzählen, es wäre ja so glatt und rutschig – aber nie habe ich jemanden ausrutschen sehen! Wenigstens falle ich nicht allzu hart, wenn ich auf meinen 5-minütigen Weg zweimal ausrutsche – ich bin ja dick eingepackt und somit ausgepolstert. 

Ach Frühling, ich vermisse dich – ob es mir ein Trost sein soll, dass es pünktlich zu Weihnachten wieder wärmer werden soll? Ich weiß ja nicht – zumindest weiße Weihnachten hätte uns ja dann als Ausgleich noch vergönnt sein können.