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Drei Fragen an ...: ... einen Musikredakteur

Redakteurinnen und Redakteure erstellen Berichte, Reportagen und Interviews für verschiedene Medien. Sie arbeiten für Print- und Onlinemedien oder bei Hörfunk- und Fernsehsendern. Der Fokus von Musikredakteurinnen und -redakteuren liegt auf dem Thema Musik. Mehr über den Beruf erfährst du in diesem abi» Podcast.

  • Porträtfoto des Musikredakteurs im abi-Podcast

    Man braucht ein gewisses Repertoire-Wissen im Bereich Musik. Ich war damals schon vor Papas Plattenspieler gesessen und habe von Status Quo, ACDC, Rolling Stones, Black Sabbath, Slade, Albert Hammond viel angehört. Daher kommt auch meine große Liebe zu den Oldies und zu Classic Rock.

    Max Brückner ist Musikredakteur beim Radio

Textversion des Podcasts zum Lesen (Audio-Transkript)

Jingle: abi» – dein Podcast für die Berufsorientierung.

abi»: Herzlich willkommen zum abi» Podcast! Mein Name ist Klaus und ich habe mich heute mit Max Brückner unterhalten, der als Musikredakteur bei einem Radiosender arbeitet. Musikredakteurinnen und -redakteure arbeiten bei Hörfunk- und Fernsehsendern, aber auch bei Print- und Onlinemedien. Ihr Fokus liegt dabei auf dem Thema Musik. Sie recherchieren in Musikdatenbanken und Bibliotheken, spüren Trends auf und verfolgen aktuelle Veranstaltungen. Außerdem wählen sie zum Beispiel für Sendungen Musiktitel aus oder schreiben Kritiken über Konzerte und Festivals. Damit ihr mehr über den Beruf der Musikredakteurin oder des Musikredakteurs erfahrt, habe ich im abi» Podcast nachgefragt. Hallo Max.

Max Brückner: Hallo.

abi»: Welchen Arbeitsgegenstand nutzt du im Arbeitsalltag am meisten, und was genau machst du damit?

Max Brückner: Ja, also ganz klar meinen PC. Ich benutze ihn von Arbeitsbeginn bis Ende. Darauf bediene ich dann das Programm MusicMaster. Das ist im Grunde eine Musik-Datenbank. In dieser Datenbank befindet sich unser Pool an Musik, den wir auf Radio F spielen. Dieser Pool wird durch einen Musiktest festgelegt, das heißt, wir schicken eine Liste an Songs, das können 1.000 Songs sein, an ein Unternehmen. Diese spielen die Hook, also den Refrain, ihren Testpersonen vor und die bewerten dann den Titel. Im besten Fall natürlich positiv. Dann habe ich am Ende eine größere Auswahl. Es kann natürlich auch negativ bewertet werden oder mit einem sogenannten „Burn“, das heißt, ob die Testperson den überhaupt noch hören kann oder sagt: „Ah, nee, den schon wieder, den kann ich überhaupt nicht mehr hören, da schalte ich lieber ab.“ Das wollen wir natürlich nicht. Deswegen kommen bei uns auch nur die Best-Teste rein. Wenn wir dann einen Musikpool zusammengestellt haben, können noch Sound-Codes für jeden Song vergeben werden. Das ist eigentlich nicht viel mehr als das Genre: Pop, Rock, Country, Reggae. Das kann aber auch noch spezifischer werden, wie zum Beispiel „Ist dieser Titel eine Pop-Ballade oder ist das Country-Rock?“ Danach werden auch noch Regeln vergeben. Sagen wir mal, wir setzen die Regel, dass wir nach einer Ballade zwei Songs spielen müssen, die keine Ballade sind. Erst dann darf wieder eine aus dem Pool ausgewählt werden. Hört sich jetzt erst mal nicht so schlimm an. Wenn wir aber dann noch die Regel „Artist-Separation“ dazu nehmen und sagen, dass ein Interpret erst nach eineinhalb Stunden wieder spielen darf, und eine „Day-Exclusion“, die verbietet, dass ein Titel in derselben Stunde innerhalb der Woche zweimal spielt, dann kann das je nach Größe der Datenbank auch echt eng werden. Aber das Problem hab ich jetzt eher weniger. Man kann alleine mit der Regelvergabe noch sehr, sehr tief ins Detail gehen.

abi»: Also steckt ja schon sehr viel Arbeit und sehr viele Gedanken hinter der Musikauswahl.

Max Brückner: Richtig, genau!

abi»: Wenn du dir eine Kompetenz aussuchen müsstest, die für deinen Job am wichtigsten ist, welche wäre das denn?

Max Brückner: Also, man braucht ein gewisses Repertoire-Wissen im Bereich Musik. Das hab ich mir jetzt zum Beispiel teilweise selbst angeeignet, aber auch damals durch Papas Plattensammlung. Ich war damals schon vor seinem Plattenspieler gesessen und habe von Status Quo, ACDC, Rolling Stones, Black Sabbath, Slade, Albert Hammond und so viel angehört, und daher kommt auch meine große Liebe zu den Oldies und zu Classic Rock. Natürlich ist es dann auch beim Erstellen der Playlist wichtig zu wissen, wie die Songs klingen. Also, man sollte da bei der Abfolge schon auf eine gewisse Harmonie achten, um es mal kurz zu umschreiben. Also, wenn irgendjemand mal irgendwann in meine Musikredakteur-Fußstapfen treten möchte, wäre es mir wichtig zu wissen, dass der- oder diejenige sich auch gut mit der Musik auskennt, die auf dem Sender läuft, und Bonuspunkte wird es dann noch geben, wenn er oder sie dann noch Funfacts und Hintergrundwissen über die Bands mitbringt. Da kann man auch ein bisschen die Moderatoren unterstützen.

abi»: Was hättest du denn gerne gewusst, bevor du den Beruf begonnen hast?

Max Brückner: Ich hätte vorher gerne gewusst, wie viel Spaß es macht, Musikredakteur zu sein. Für mich ist es nicht mal mehr wirklich Arbeit. Es macht einfach so einen Spaß. Ich lerne jeden Tag neue Sachen. Ich entdecke neue Bands, die in der Vergangenheit leider vergessen wurden oder nicht den Ruhm bekommen haben, den sie eigentlich verdient hätten, und deswegen versuche ich zumindest für mich, diese Bands wieder zu beleben. Ich kaufe mir dann CDs, die mir gefallen, und diese kommen dann zu Hause bei mir in meine Sammlung oder mein persönliches Archiv, wie man es auch nennen möchte.

abi»: Also hast du daheim noch so eine richtige CD-Sammlung.

Max Brückner: Ja, mein Vater hatte eine Plattensammlung, und ich habe jetzt die CD-Sammlung.

abi»: Schön, das wäre es auch schon gewesen. Vielen Dank für das tolle Interview. Wenn du dich für ähnliche Berufe interessierst, schau dir doch auf abi.de mal den technischen Redakteur oder die Bildredakteurin an, beide bei „Studium > Berufspraxis > Medien“. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion: Klaus Harfmann für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.

www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.

www.berufe.tv

Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit

Mit Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.

www.check-u.de