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Umwelt- und Betriebswirtschaft: Umweltschutz unternehmerisch betrachten

Wie lassen sich Nachhaltigkeitskonzepte betriebswirtschaftlich in Unternehmen umsetzen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Nicole Prestele (25) in ihrem Master-Studiengang Umwelt- und Betriebswirtschaft am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier.

Plastikverpackungen in einer Drogerie.

Wie lassen sich Kunststoffverpackungen im Handel reduzieren? Das ist eine der drängendsten Fragen in Sachen Nachhaltigkeit, mit denen sich Konsumenten, Politiker, Produktentwickler und eben Betriebswirtschaftler wie Nicole Prestele beschäftigen. In ihrer Masterarbeit widmet sich die 25-Jährige dem Thema Nachhaltiges Verpackungsmaterial. Ein Fokus liegt auf der Frage, ob, wann und wie sich die Nutzung von Kunststoff-Alternativen wie Graspapier und -karton für Unternehmen im Wortsinn „auszahlt“: Wie viel Material ist notwendig, wie viel verfügbar, wie viel muss investiert werden, wie können Kosten reduziert werden, wie sehen die Prognosen aus?

Analysieren und optimieren

Ein Porträt-Foto von Nicole Prestele Ein Porträt-Foto von Nicole Prestele

Nicole Prestele

Mit ihrer Arbeit beendet Nicole Prestele den Master-Studiengang Umwelt- und Betriebswirtschaft am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Ihren Bachelorabschluss hat sie an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen gemacht. „Mir war es wichtig, nicht nur die technischen Möglichkeiten zu kennen, sondern auch zu lernen, wie man herausfindet, ob eine Umsetzung aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll und damit realistisch ist“, begründet sie ihre Studienwahl.

Dafür müsse man verstehen, wie Unternehmen funktionieren, wie man sie analysieren und optimieren kann. Mit der Unternehmensanalyse hat sie sich intensiv im Modul Finance beschäftigt. Dabei bewerten die Studierenden eine Firma aus Sicht einer Unternehmensberatung und legen dar, wie viel sie wert wäre, wollte man sie verkaufen. „Das war ein schwieriges, aber auch spannendes Modul, in dem wir viel über Finanzmanagement gelernt haben.“ Im Modul Produktionsmanagement ging es darum, darzulegen, wie effektiv Industrie-Unternehmen, die die Studierenden in Gruppen besichtigten, produzieren, ob etwa Industrie 4.0-Technologien wie digital vernetzte Maschinen eingesetzt werden und wie ressourceneffizient der Prozess ist.

Landnutzung und Stoffstrommanagement

Die genannten Module gehören zum Bereich „Unternehmerische Wertkette“; weitere Module, aus denen gewählt werden kann, sind unter dem Schlagwort „Nachhaltigkeit“ zusammengefasst. Darunter fällt etwa Industrial Ecology, Land Use Mangement und Stoffstrommanagement. Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement hat Nicole Prestele dazu bewogen, den Master am Umwelt-Campus zu machen. „Ich hatte während des Bachelors davon erfahren und fand das Konzept spannend, dass ich studieren und parallel praktische Erfahrungen sammeln kann.“

Als wissenschaftliche Hilfskraft stand sie beispielsweise mit Gemeinden und Firmen in Kontakt, die ihre Stoff- und Energieströme besser nutzen wollten. „In Gewerbegebieten kann man zum Beispiel schauen, ob bei einem Unternehmen Abfallprodukte entstehen, die ein anderes als Rohstoff nutzen kann.“ Ziel sei es, einen nachhaltigen Kreislauf zu bilden, um Ressourcen und Material ökonomisch und umweltschutztechnisch effizient einsetzen zu können.

Chefs von Investitionen überzeugen

Nach ihrem Master wird sich Nicole Prestele deutschlandweit bewerben. „Bei meiner ersten Anstellung möchte ich möglichst viel dazulernen und mich thematisch mit meinem Wunschbereich beschäftigen.“ Am liebsten würde sie für ein Unternehmen Stoffströme oder den Einsatz nachhaltiger Verpackungsmaterialien analysieren, schauen, wie und wo man Optimierungen vornehmen kann und „die Chefs davon überzeugen, dass sich die Investitionen irgendwann rentieren“.

Video: Studium Betriebswirtschaftslehre

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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